Motivation ist eines der am meisten diskutierten Themen in der Führung – und gleichzeitig eines der missverstandensten. Viele glauben, es ginge vor allem um äußere Anreize: Gehalt, Boni, Titel. Doch die wahre Kraft liegt in den intrinsischen Motiven, also den inneren Antriebskräften, die in jedem von uns wirken – bewusst oder unbewusst.
In meiner aktuellen Podcastfolge gehe ich genau darauf ein:
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Die drei großen inneren Antriebskräfte
Ob im Sport, im Beruf oder im privaten Leben – Menschen handeln nach bestimmten Mustern. In der Motivforschung gibt es drei Hauptmotive, die unser Verhalten tief beeinflussen:
1. Das Anschlussmotiv
Menschen mit einem hohen Anschlussmotiv suchen Gemeinschaft, Zugehörigkeit und zwischenmenschliche Nähe. Sie sind Teamplayer durch und durch, lieben es, gemeinsam etwas zu bewegen, und blühen im Miteinander auf.
Beispiel:
Ein Mitarbeitender mit starkem Anschlussmotiv ist oft der Kümmerer im Team, der die Stimmung wahrnimmt, Kollegen unterstützt und ein gutes Betriebsklima schätzt. Diese Personen sind ideal für Aufgaben, die Zusammenarbeit und soziale Kompetenz erfordern.
2. Das Leistungsmotiv
Hier steht das Streben nach Exzellenz im Vordergrund. Menschen mit diesem Motiv sind stark zielorientiert, haben einen hohen Qualitätsanspruch und möchten sich ständig verbessern. Sie messen ihren Wert daran, was sie können und leisten.
Beispiel:
Der/die Leistungsträger:in, der/die eigenständig arbeitet, auch nach Feierabend noch an einer Idee feilt und sich über persönliche Weiterentwicklung definiert. Ideal für komplexe Aufgaben, Innovationsprojekte oder Kundenlösungen mit hohem Anspruch.
3. Das Machtmotiv
Dieses Motiv ist nicht negativ zu verstehen – es geht nicht um Kontrolle, sondern um Gestaltungswille. Menschen mit einem hohen Machtmotiv wollen Einfluss nehmen, Dinge voranbringen und führen. Sie möchten Wirkung erzielen und Ergebnisse sehen.
Beispiel:
Eine Führungspersönlichkeit mit Machtmotiv will gestalten, Ergebnisse erzielen und im Wettbewerb vorne dabei sein. Solche Menschen eignen sich für unternehmerische Rollen, Führungsverantwortung oder strategische Aufgaben. Sie brauchen Freiraum und wollen zu den Gewinnern gehören.
Was bedeutet das für dich als Führungskraft?
1. Erkenne dein eigenes Motiv
Bevor du andere führen kannst, musst du dich selbst verstehen. Was treibt dich an? Suchst du eher nach Zugehörigkeit? Reizt dich das Ergebnis oder die Herausforderung? Oder willst du gestalten, Einfluss nehmen?
Diese Selbsterkenntnis verändert nicht nur dein Führungsverhalten, sondern auch deine Kommunikation, Zielsetzung und die Art, wie du mit Herausforderungen umgehst.
2. Erkenne die Motive deiner Mitarbeitenden
Jeder Mensch ist anders motiviert. Was den einen inspiriert, kann für den anderen abschreckend sein. Ein leistungsorientierter Mitarbeiter möchte an seinen Ergebnissen gemessen werden – ein anschlussmotivierter dagegen vielleicht eher im Team eingebunden sein.
Durch Gespräche, Beobachtungen und gezielte Fragen kannst du schnell herausfinden, welche Motive bei wem dominieren. Und darauf kannst du dann deine Führung ausrichten.
3. Nutze motivbasierte Führung
Führung wird wirksamer, wenn sie individuell ist. Stell dir ein Projektteam vor, in dem du bewusst auf verschiedene Motive achtest:
- Anschlussmotivierte halten das Team zusammen und achten auf das soziale Klima.
- Leistungsmotivierte bringen Qualität und Zielstrebigkeit ein.
- Machtmotivierte übernehmen Verantwortung und treiben das Projekt mutig voran.
Das ist kein Wunschdenken – das ist kluge Führung.
Für die Praxis: So kannst du starten
- Reflektiere dich selbst:
Was motiviert dich tief im Inneren? Woran merkst du, dass du im Flow bist?
- Sprich mit deinem Team:
Mach Motive zum Thema. Nicht im Sinne von Tests, sondern durch ehrliches Interesse: „Was macht dir
an deiner Arbeit am meisten Freude?“ oder „Wann bist du richtig motiviert?“
- Nutze das Wissen in Mitarbeitergesprächen:
Sprich gezielt die individuellen Antreiber an. Das erhöht Motivation, Bindung und Leistung.
- Stelle Teams gezielt zusammen:
Unterschiedliche Motive ergänzen sich. Ein diverses Team aus verschiedenen Antriebs-Typen ist oft
erfolgreicher.
Du willst tiefer einsteigen?
Dann hör dir diese Podcastfolge an, in der ich die Verbindung zwischen intrinsischen Motiven und Vision aufzeige:
🎧 Folge 264 – Die 5 Elemente einer kraftvollen Vision für Unternehmer (Spotify)
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Und wenn du möchtest, dass wir gemeinsam herausfinden, was dich oder dein Team antreibt, dann buche dir gern ein kostenfreies Gespräch mit mir.
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Fazit: Motivation ist kein Zufall
Ob du willst, dass dein Team mitzieht, Verantwortung übernimmt oder über sich hinauswächst – du brauchst ein tiefes Verständnis dafür, was Menschen antreibt. Mit dem Wissen über die drei intrinsischen Motive kannst du nicht nur bessere Führungskraft sein, sondern auch dein Unternehmen erfolgreicher gestalten.
„Bau dir deine Zukunft“ beginnt mit der Frage: Was treibt dich an?