#270 Was Füh­rungs­kräf­te über Moti­va­ti­on wirk­lich wis­sen müssen

Moti­va­ti­on ist eines der am meis­ten dis­ku­tier­ten The­men in der Füh­rung – und gleich­zei­tig eines der miss­ver­stan­dens­ten. Vie­le glau­ben, es gin­ge vor allem um äuße­re Anrei­ze: Gehalt, Boni, Titel. Doch die wah­re Kraft liegt in den intrin­si­schen Moti­ven, also den inne­ren Antriebs­kräf­ten, die in jedem von uns wir­ken – bewusst oder unbewusst.

In mei­ner aktu­el­len Pod­cast­fol­ge gehe ich genau dar­auf ein:
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Die drei gro­ßen inne­ren Antriebskräfte
Ob im Sport, im Beruf oder im pri­va­ten Leben – Men­schen han­deln nach bestimm­ten Mus­tern. In der Motiv­for­schung gibt es drei Haupt­mo­ti­ve, die unser Ver­hal­ten tief beeinflussen:

1. Das Anschluss­mo­tiv
Men­schen mit einem hohen Anschluss­mo­tiv suchen Gemein­schaft, Zuge­hö­rig­keit und zwi­schen­mensch­li­che Nähe. Sie sind Team­play­er durch und durch, lie­ben es, gemein­sam etwas zu bewe­gen, und blü­hen im Mit­ein­an­der auf.

Bei­spiel:
Ein Mit­ar­bei­ten­der mit star­kem Anschluss­mo­tiv ist oft der Küm­me­rer im Team, der die Stim­mung wahr­nimmt, Kol­le­gen unter­stützt und ein gutes Betriebs­kli­ma schätzt. Die­se Per­so­nen sind ide­al für Auf­ga­ben, die Zusam­men­ar­beit und sozia­le Kom­pe­tenz erfordern.

2. Das Leis­tungs­mo­tiv
Hier steht das Stre­ben nach Exzel­lenz im Vor­der­grund. Men­schen mit die­sem Motiv sind stark ziel­ori­en­tiert, haben einen hohen Qua­li­täts­an­spruch und möch­ten sich stän­dig ver­bes­sern. Sie mes­sen ihren Wert dar­an, was sie kön­nen und leisten.

Bei­spiel:
Der/die Leistungsträger:in, der/die eigen­stän­dig arbei­tet, auch nach Fei­er­abend noch an einer Idee feilt und sich über per­sön­li­che Wei­ter­ent­wick­lung defi­niert. Ide­al für kom­ple­xe Auf­ga­ben, Inno­va­ti­ons­pro­jek­te oder Kun­den­lö­sun­gen mit hohem Anspruch.

3. Das Macht­mo­tiv
Die­ses Motiv ist nicht nega­tiv zu ver­ste­hen – es geht nicht um Kon­trol­le, son­dern um Gestal­tungs­wil­le. Men­schen mit einem hohen Macht­mo­tiv wol­len Ein­fluss neh­men, Din­ge vor­an­brin­gen und füh­ren. Sie möch­ten Wir­kung erzie­len und Ergebnisse sehen.

Bei­spiel:
Eine Füh­rungs­per­sön­lich­keit mit Macht­mo­tiv will gestal­ten, Ergebnisse erzie­len und im Wett­be­werb vor­ne dabei sein. Sol­che Men­schen eig­nen sich für unter­neh­me­ri­sche Rol­len, Füh­rungs­ver­ant­wor­tung oder stra­te­gi­sche Auf­ga­ben. Sie brau­chen Frei­raum und wol­len zu den Gewin­nern gehören.

Was bedeu­tet das für dich als Führungskraft?

1. Erken­ne dein eige­nes Motiv
Bevor du ande­re füh­ren kannst, musst du dich selbst ver­ste­hen. Was treibt dich an? Suchst du eher nach Zuge­hö­rig­keit? Reizt dich das Ergeb­nis oder die Her­aus­for­de­rung? Oder willst du gestal­ten, Ein­fluss nehmen?

Die­se Selbst­er­kennt­nis ver­än­dert nicht nur dein Füh­rungs­ver­hal­ten, son­dern auch dei­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on, Ziel­set­zung und die Art, wie du mit Her­aus­for­de­run­gen umgehst.

2. Erken­ne die Moti­ve dei­ner Mitarbeitenden
Jeder Mensch ist anders moti­viert. Was den einen inspi­riert, kann für den ande­ren abschre­ckend sein. Ein leis­tungs­ori­en­tier­ter Mit­ar­bei­ter möch­te an sei­nen Ergeb­nis­sen gemes­sen wer­den – ein anschluss­mo­ti­vier­ter dage­gen viel­leicht eher im Team ein­ge­bun­den sein.

Durch Gesprä­che, Beob­ach­tun­gen und geziel­te Fra­gen kannst du schnell her­aus­fin­den, wel­che Moti­ve bei wem domi­nie­ren. Und dar­auf kannst du dann dei­ne Füh­rung ausrichten.

3. Nut­ze motiv­ba­sier­te Führung
Füh­rung wird wirk­sa­mer, wenn sie indi­vi­du­ell ist. Stell dir ein Pro­jekt­team vor, in dem du bewusst auf ver­schie­de­ne Moti­ve achtest:

  • Anschluss­mo­ti­vier­te hal­ten das Team zusam­men und ach­ten auf das sozia­le Klima.
  • Leis­tungs­mo­ti­vier­te brin­gen Qua­li­tät und Ziel­stre­big­keit ein.
  • Macht­mo­ti­vier­te über­neh­men Ver­ant­wor­tung und trei­ben das Pro­jekt mutig voran.

Das ist kein Wunsch­den­ken – das ist klu­ge Führung.

Für die Pra­xis: So kannst du starten

  • Reflek­tie­re dich selbst:

Was moti­viert dich tief im Inne­ren? Wor­an merkst du, dass du im Flow bist?

  • Sprich mit dei­nem Team:

Mach Moti­ve zum The­ma. Nicht im Sin­ne von Tests, son­dern durch ehr­li­ches Inter­es­se: „Was macht dir
an dei­ner Arbeit am meis­ten Freu­de?“ oder „Wann bist du rich­tig motiviert?“

  • Nut­ze das Wis­sen in Mitarbeitergesprächen:

Sprich gezielt die indi­vi­du­el­len Antrei­ber an. Das erhöht Moti­va­ti­on, Bin­dung und Leistung.

  • Stel­le Teams gezielt zusammen:

Unter­schied­li­che Moti­ve ergän­zen sich. Ein diver­ses Team aus ver­schie­de­nen Antriebs-Typen ist oft
erfolgreicher.

Du willst tie­fer einsteigen?
Dann hör dir die­se Pod­cast­fol­ge an, in der ich die Ver­bin­dung zwi­schen intrin­si­schen Moti­ven und Visi­on aufzeige:
🎧 Fol­ge 264 – Die 5 Ele­men­te einer kraft­vol­len Visi­on für Unter­neh­mer (Spo­ti­fy)
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Und wenn du möch­test, dass wir gemein­sam her­aus­fin­den, was dich oder dein Team antreibt, dann buche dir gern ein kos­ten­frei­es Gespräch mit mir.
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Fazit: Moti­va­ti­on ist kein Zufall

Ob du willst, dass dein Team mit­zieht, Ver­ant­wor­tung über­nimmt oder über sich hin­aus­wächst – du brauchst ein tie­fes Ver­ständ­nis dafür, was Men­schen antreibt. Mit dem Wis­sen über die drei intrin­si­schen Moti­ve kannst du nicht nur bes­se­re Füh­rungs­kraft sein, son­dern auch dein Unter­neh­men erfolg­rei­cher gestalten.

„Bau dir dei­ne Zukunft“ beginnt mit der Fra­ge: Was treibt dich an?